Ich will unbekümmert leben,
einfach in den Tag hinein.
Ohne Sorgen, ohne Kummer, ohne Vorsicht sein.
Leben ohne Bedenken, spontan, frech und frei.
Leichtfüßig, leichtherzig, unbekümmert sein.
Ich will wie ein Kind sein,
springe in den Tag hinein.
Pusteblumen, Seifenblasen,
oder einfach mal im Bett bleiben und lesen.
Sterne zählen, Pommes essen,
unbekümmert leben.
Ich will nicht unbekümmert leben.
gedankenlos in den Tag hinein.
Um mich herum nichts sehen,
so, als gäb´s kein morgen mehr.
Auch Kinder sind nicht ohne Sorgen,
haben oft schon Angst vor Morgen
oder Menschen, die sie quälen,
bleiben morgens lieber liegen.
Ich kann nicht unbekümmert leben.
Aleppo, Odessa und Lesbos nicht sehen.
Mitleiden, mitfühlen, mittragen.
Seelenschmerz ertragen.
So möchte ich leben.
Ich kann unbekümmert leben.
Leben teilen, verantwortlich geben.
Aus der Fülle Gottes schöpfen:
Kraft und Mut und ein Trotzdem.
Berufen sein zu sehen.
Nur so kann ich unbekümmert leben.
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zuerst erschienen in HERRLICH, Das GJW-Magazin, 02/2022, http://www.gjw.de/herrlich/2022_02