auf unseren wegen
begegnen wir oft denen
die niemand sehen will
wir schauen kurz hin
senken den blick
und schließen die augen
ohne zurück zu schauen
am bahnhof
in der u-bahn und beim shoppen
sie stören die ruhe und mein stumpfes für mich sein
sie singen und reden und halten ne motz hoch
sie lächeln und gucken mich direkt an
ihre blicke
die augen
die fragen mich an
und was
denke ich
während sie singen, vorbei gehen
und vor mir stehen?
ich kann mich nicht entscheiden
zwischen mitleid und scham
zwischen bewunderung und ohnmacht
und dem wunsch
das richtige zu tun
und dann denke ich an diesen bibeltext zurück
und sehe Gottes blick auf diesen menschen
und höre ihn sagen:
sie ist Abrahams Tochter
sie ist mein kind
und es ist an dir
dies zu glauben
und sie so zu sehen
mit meinen augen
es ist an mir dies zu glauben
und das in dir zu sehen
was du bist
du bist Abrahams Tochter
du bist sein kind
zu Lukas 13, 10-17
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