Freund*in

du bist weit entfernt
und auch wenn es nicht immer viele Kilometer sind
die uns trennen

rennen wir durch unseren Alltag
und schaffen es nicht
uns wirklich zu begegnen
miteinander zu reden und uns ins Herz zu sehen.

Dann schreibe ich mal dies und mal das
immer so zwischendurch
und schnell kommt es zu komischen Sachen
wenn man nur liest und sich nicht in die Augen sieht

Und ich sitze hier rum und grüble und denke
wie meinst du das nur und warum antwortest du nicht?
Habe ich was falsches gesagt oder geschrieben?
Bist du sauer auf mich oder was ist los?

Ich träume komische Sachen und mach mir Gedanken
ich interpretier viel zu viel in alles mögliche hinein
und komme nicht raus aus diesem Gedankenkarussell
das mich lähmt und mich runter zieht.

Und dann kommt die Nachricht:
„Es ist alles gut!
und mein Mut wächst und ich bin so froh
dass du wieder da bist und wir gemeinsam diese Krise überstehen

Mein Mist wird mir verziehen
und was ich gemeint habe
kann ich erklären.

Ich nehme mir vor das nächste Mal gleich anzurufen
nicht erst ewig zu warten
denn ich müsste dir viel öfter sagen

wie wichtig du mir bist
und was deine Freundschaft mir bedeutet:

Du hilfst mir wachsen und mich zu Hause zu fühlen.
Du gibst mir Sicherheit und vielen Gedanken einen Raum.
Bei dir kann ich sein, wie ich bin.

Und wenn wir uns endlich wieder in die Augen sehen
dann heben wir das Glas
stoßen auf uns an
und gehen gemeinsam weiter
diesen Weg
der vor Jahren begann.

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