Himmel

Wenn ich im Himmel bin,
Sag mir, dass man dort Drachen steigen lassen kann.
Die Art von Drache, von der man sagt, dass man sie lenken könnte –
Obwohl mir das nie so wirklich lang gelang.
Die Art von Drache, die sich dreht und dreht und dreht und dreht
Dann flattert und taucht und stirbt
Und wieder aufsteigt und sich wieder dreht
Und abstürzt und stirbt und
Auf ein Neues emporsteigt.
Ich liebe diese Drachen.

Wenn ich im Himmel bin,
Sag mir, dass man dort gute Freunde trifft
In uralten, mit Eiche vertäfelten, Sussex Pubs
Eingebettet zwischen sanft rollenden Hügeln.
Und Sommerabende plätschern sacht an die Ufer süß-warmer, vertrauter, kleiner
Von Schweigen oder Quatsch bewohnter Inseln,
Von den Dingen, die man sonst nirgendwo einfach ungeniert teilen kann.
Ich liebe diese Zeiten.

Wenn ich im Himmel bin,
Sag mir, dass es dort den fliegenden Farbwechsel der Jahreszeiten gibt.
Mohnblumen in flammendem Rot,
sterbendes Gelb, lebendiges Grün
Und die brennende Traurigkeit des Herbstes, die mich immer zum Weinen brachte
Über die Dinge, die enden müssen.
Winterfeuer, die wie gefangene Sonnen lodern
Aber eiskalt erstarren, wenn der Morgen kommt.
Ich liebe ihn, diesen Lauf der Jahreszeiten.

Wenn ich im Himmel bin,
Sag mir, dass es dort endlich Frieden gibt.
Dass in irgendeiner grünen Wiese voll von Sonnenschein,
Von Butterblumen voll und voll von Freunden,
Du an einem Strohhalm kaust und uns erklärst, wie die Dinge wirklich sind.
Und wenn es falsch ist, irdische Hoffnung an die Tür des Himmels zu legen
Oder dies hier auch nur auszusprechen,
Dann hab Gnade, Herr, mit mir und meiner Torheit.
Ich liebe diese Welt, die Du gemacht hast – ist sie doch alles, was ich kenne.

Englische Originalversion von Adrian Plass
Deutsche Übersetzung von Sam Mail
Bildnachweis: privat

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